Hintergrundinformationen zur Preisanpassung
Warum steigen aktuell die Strom- und Erdgaspreise?
Insbesondere in den letzten 12 Monaten sind die Energiepreise deutlich gestiegen. Die Gründe dafür sind vielfältig:
- Die Erholung der Weltwirtschaft hat nach dem coronabedingten Einbruch 2020 zu einer unerwartet hohen Nachfrage geführt.
- Die Erdgasspeicher in Europa haben u. a. wegen einer kälteren und längeren Heizperiode deutlich geringere Füllstände als in den Vorjahren.
- Die Preise für CO2 steigen, mit denen insbesondere konventionelle Energieträger wie Kohle oder Gas belastet werden.
- Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland schüren die Angst vor einer Gasknappheit und führen aktuell zu einer weiteren Preissteigerung.
Wie lange steigen die Preise noch?
Die aktuellen Beschaffungspreise hängen momentan sehr stark von der Entwicklung des Ukraine-Kriegs ab. Sollte Deutschland alleine oder mit den anderen EU-Staaten einen Importstopp für russisches Gas erlassen, so werden die Preise kurzfristig noch einmal deutlich steigen.
Daher ist es in der aktuellen Situation schwierig zu prognostizieren, wie sich die Preise genau entwickeln werden. Bereits jetzt ist aber davon auszugehen, dass insbesondere die Preise für Gas in den nächsten Jahren auf einem hohen Niveau bleiben werden.
Aktuelle Preisanpassung – Warum steigt mein Tarif nicht in gleichem Maße wie die Beschaffungspreise?
Einen Großteil der Strom- und Gasmengen, die Sie als unsere Kundin oder unser Kunde für das Jahr 2022 benötigen, haben wir bereits frühzeitig beschafft. Sie profitieren daher aktuell von einem Durchschnittswert, der sich aus unserer Beschaffung der letzten Jahre ergibt. Wir verteilen so das Beschaffungsrisiko, das sich durch die schwankenden Beschaffungspreise ergibt, über mehrere Jahre.
In Zeiten, in denen die Preise steigen, haben Sie dadurch einen Vorteil. Da wir aber noch Teilmengen zu den aktuellen Preisen einkaufen, müssen wir unsere Preise für Strom- und Gas erhöhen. Diese Erhöhung fällt aber aufgrund des Mischpreises moderat aus. Aktuelle Tarif-Angebote auf Vergleichsportalen sind teils deutlich teurer.
Aber natürlich müssen wir für Sie weitere Strom- und Gasmengen für dieses und die nächsten Jahre zu den aktuellen Konditionen beschaffen. Die Preise werden daher vermutlich kurzfristig weiter steigen.
Was bringt die Abschaffung der EEG-Umlage im Strompreis?
Die Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 entlastet die Strompreise zwar deutlich, kann die stark gestiegenen Beschaffungskosten allein aber nicht ausgleichen. Wir geben die Senkung von 3,72 Cent netto pro Kilowattstunde in vollem Umfang an unsere Kunden weiter. Auf der kommenden Jahresverbrauchsrechnung, die Sie im Januar 2023 erhalten, wird die Reduzierung nochmal detailliert aufgeführt.
Warum wurde Ihr Abschlag angepasst?
Einmal im Jahr erhalten Sie von uns Ihre Strom- und Gasrechnung. Dort finden Sie ihren Strom- und Gasverbrauch und die Kosten, die sich aus dem Verbrauch im Zeitraum von i.d.R. 12 Monaten ergeben haben. Sie müssen jedoch nicht den Gesamtbetrag auf einmal zahlen, sondern nur die Differenz aus Ihren bereits geleisteten monatlichen Abschlagszahlungen und dem in der Rechnung aufgeführten Gesamtbetrag. In Ihrer Rechnung wird daher entweder eine Gutschrift oder eine Nachzahlung ausgewiesen.
Die Gesamtkosten in Ihrer Rechnung sind die Basis für die Höhe Ihrer aktualisierten monatlichen Abschlagszahlung für das folgende Jahr. Im Falle einer Preiserhöhung Ihres Tarifes zwischen zwei Rechnungen, wird auch Ihr Gesamtbetrag steigen, den wir Ihnen am Ende des Verbrauchsjahres in Rechnung stellen. Um Sie vor hohen Nachzahlung zu schützen, haben wir Ihren monatlichen Abschlag für Sie neu berechnet und entsprechend angepasst.
Wie wird Ihr monatlicher Abschlag berechnet?
Die Höhe des Abschlags berechnet sich aus Ihrem voraussichtlichen Jahresverbrauch für Strom und/oder Gas und den aktuellen Energiepreisen. Als Maßstab verwendet man den letztjährigen Verbrauch. Die geschätzten Kosten werden durch zwölf Abschläge geteilt und als monatliche Teilzahlung geleistet.
Anders als der Stromverbrauch ist der Gasverbrauch temperaturabhängig und während der Heizperiode in der kalten Jahreszeit deutlich höher als in den Sommermonaten. Mit dem monatlichen Gasabschlag treten Sie im Sommer in Vorleistung für die kalten Wintermonate.
Sie haben keine Abschlagsanpassung erhalten?
In einigen Fällen konnten wir den Abschlag z. B. aufgrund fehlender Verbrauchsdaten nicht neu berechnen. In diesem Fall können Sie Ihren Abschlag jederzeit selbst anpassen. Dies geht am schnellsten online im nvb-Kundenportal. Sie können sich ganz einfach mit Ihrer Kunden- und Zählernummer registrieren. Beides finden Sie in Ihrem Preisanpassungsschreiben.
Energiesparen beginnt bei den kleinen Dingen
Wie können Sie Energie sparen?
Ganz einfach! Wenn Sie Ihre Umgebung bewusster und mit offenen Augen wahrnehmen, können Sie die „Energiefresser“ entlarven. Im Zweifelsfall ist es sinnvoll, eine kompetente Meinung einzuholen. Schon kleine Veränderungen haben eine große Wirkung. Und das Beste daran: Wir brauchen dafür nicht einmal auf unseren gewohnten Komfort zu verzichten!
Was kostet Energiesparen?
Einsparmöglichkeiten im Haushalt erfordern oft keine oder nur ganz geringe Investitionen. So kostet z. B. eine LED-Lampe etwas mehr als eine Energiesparlampe. Jedoch haben sich die Mehrkosten in kürzester Zeit amortisiert: Die LED-Lampe verbraucht bei gleichem Licht viel weniger Strom und hat eine deutlich längere Lebensdauer!
Heizkosten einsparen – So gelingt es!
Warm und kuschelig möchten wir es haben, das geht, trotz Sparkurs. Bei der Energie für die Heizung lässt sich sogar verhältnismäßig viel einsparen, sofern folgende Punkte berücksichtigt werden.
Die neueste Heizkessel-Generation verbraucht deutlich weniger Energie. Bei Niedertemperatur- und Brennwertkesseln sind das gut und gerne bis zu 40 %. Besonders schadstoffarm heizt, wer dabei auf Erdgas setzt.
Bei Heizungsanlagen, die in ungeheizten Räumen aufgestellt sind, sollte eine gute Dämmung aller Komponenten vorgenommen werden. Denn Kessel, Warmwasserspeicher und alle Rohrleitungen geben Wärme ab, die ungenutzt bleibt und damit unnötig Energie verbraucht.
Die Wartung der Heizung sollte regelmäßig erfolgen. Bei diesem Heizungscheck werden Schwachstellen aufgedeckt und durch Reinigung und Austausch von z. B. Dichtungen kann der Energieverbrauch bis zu 4 % gesenkt werden. Zusätzlich erhöht sich die Betriebssicherheit und die Störanfälligkeit wird vermindert.
Wer seine durchschnittliche Raumtemperatur um nur 1 °C senkt, spart bis zu 6 % an Heizkosten im Jahr.
20 bis 30 % Energie lassen sich einsparen, wenn nachts und bei längerer Abwesenheit die Nachtabsenkung der Heizungsanlage auf 16 bis 18 °C aktiviert wird.
Heizkörper benötigen ihre Freiheit, alles was die Luftzirkulation behindert, sollte entfernt werden. Verkleidungen, Vorhänge, Möbel und Wäsche zum Trocknen schlucken schnell 20 % der abgegebenen Wärme. Dazu gehören auch Schmutzablagerungen.
Wärmeverluste lassen sich problemlos verringern. Gedämmte Heizkörpernischen und nachts heruntergelassene
Rollläden und geschlossene Vorhänge an den Fenstern bringen bis zu 4 % Einsparung.
Durch stundenlang gekippte Fenster kann sich eine Heizkostenabrechnung schnell um 200 Euro im Jahr erhöhen. Die notwendige Frischluft für ein gesundes Raumklima wird bereits mit täglich 4-maliger Stoßlüftung bei weit geöffneten Fenstern zugeführt. Zusätzlich sollte, auch hier bei geschlossenen Thermostatventilen, nach dem Duschen und Kochen kurz gelüftet werden.
Jederzeit warmes Wasser in ausreichender Menge zu haben, gehört für uns zum Wohlfühlen einfach dazu. Auch hier lässt sich Energie einsparen.
Rund 150 Euro kann ein Haushalt mit vier Personen jährlich einsparen, wenn auf Vollbäder verzichtet und stattdessen die Dusche genutzt wird. Das spart zwei Drittel der Wassermenge und der Energie zum Aufheizen.
Wo es möglich ist, sollten Durchflussbegrenzer am Armaturenauslauf der Waschbecken und am Duschkopf angebracht werden. 20 bis 50 % Wasser und auch Energie zur Aufbereitung lassen sich damit einsparen.
Mit einer gut dimensionierten Zirkulationspumpe lässt sich richtig Energie sparen. Und wird diese auch noch zeitgesteuert eingesetzt, statt rund um die Uhr betrieben, sind 90 % keine Utopie!
Stromkosten senken – So einfach ist es!
Wenn Ihr Stromverbrauch gestiegen ist oder die Verbrauchswerte deutlich oberhalb des Durchschnitts liegen, sollten Sie handeln. Hier ein paar Möglichkeiten für schnelle Ergebnisse.
Bei Haushaltsgroßgeräten wie Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen, Trockner sowie Geschirrspülmaschinen ist unter Beachtung der Energieeffizienzklasse eine Energieeinsparung von bis zu 60 % zwischen Geräten der Kategorie A und A+++ problemlos möglich. Worauf Sie achten sollten: Voraussichtlich ändert sich ab Sommer 2017 die Produktgruppenbezeichnung. Auf europäischer Ebene wurde entschieden, die aktuellen Plus-Klassen zugunsten einer Klassifizierung von „A“ bis „G“ abzuschaffen.
Moderne Geschirrspüler benötigen für das Reinigen von Geschirr nur 30 % der Wassermenge, die beim Spülen von Hand verbraucht wird. Ist die Maschine zusätzlich optimal befüllt, wird richtig gespart.
Der alljährliche Wäscheberg birgt ebenfalls großes Einsparpotential. Die volle Ausnutzung der empfohlenen Füllmenge, eine Maximaltemperatur von 60 °C bei der Kochwäsche und 30 °C bei der Buntwäsche spart bis zu 200 kWh Strom, 5.000 Liter Wasser und immerhin 16 kg Waschmittel. Ein Warmwasseranschluss, kein Vorwaschen bei normal verschmutzter Wäsche und die Wäscheleine
statt den Trockner benutzen, setzt da noch eins obendrauf!
Bei Kühl- und Gefrierschränken die Temperaturen nicht zu niedrig einstellen. Für den Kühlschrank reichen 7 °C zum Frischhalten der Lebensmittel, das Gefriergut bleibt bei -18 °C lange haltbar. Schon 1 °C kühler verbraucht 5 % mehr Energie. Und: Die Türen immer nur kurz öffnen, damit eindringende Warmluft nicht zu Eisbildung und damit höherem Verbrauch führt.
Beim Kochen möglichst spezielle energiesparende Töpfe verwenden und die Topfgröße dem Durchmesser der Heizplatte anpassen. Ebene Topfböden sparen rund 15 % Energie, der geschlossene Deckel bringt noch einmal 60 %.
Kleine Elektrogeräte wie Kaffeemaschine, Toaster und Eierkocher sind deswegen empfehlenswert, weil sie weniger Energie verbrauchen als der von Hand aufgebrühte Kaffee, im Topf gekochte Eier oder im Backofen aufgebackene Brötchen.
Mit dem Einsatz von LED-Technologie sinkt ebenfalls der Stromverbrauch. Die „alten“ Glühbirnen nutzten nur 5 % der eingesetzten Energie, um Licht zu erzeugen, der Rest wurde in Wärme umgewandelt. LED-Leuchtmittel sind da kleine Energiewunder. Bei inzwischen durchaus vergleichbarer Lichtleistung können rund 90 % an Energie für die Beleuchtung eines Hauses eingespart werden. Unter Berücksichtigung der längeren Lebensdauer amortisiert sich der etwas höhere Anschaffungspreis nach kurzer Zeit. Eine Umrüstung auf LED-Lampen lohnt sich also in jedem Fall.
„Stand-by“ kostet bares Geld! Gerätegruppen konsequent mit einer Steckerleiste vom Stromnetz zu trennen, bessert die Haushaltskasse eines 4-Personen-Haushalts mit rund 100 Euro im Jahr auf. Eine etwas komfortablere Lösung sind Vorschaltgeräte, die nicht genutzte Elektrogeräte nach voreingestellter Zeit vom Netz trennen.